Eine 650 Jahre lange Geschichte…
Der erste Anbau in der Gegend, die heute als „Oltrepò Pavese“ bekannt ist, wurde von den Ligurern verursacht, welche hier Getreide und Trauben ernteten. Die Rebe gab es schon in der Epoche zwischen der Bronzezeit und dem Beginn der Eisenzeit: Das beweist die Menge von Rebensamen, die man während der archäologischen Ausgrabungen fand, welche die Reste der Behausungen aus dieser Zeit ans Licht brachten. Die ersten landwirtschaftlichen Niederlassungen in der Ländereien von „Torrazzetta“ wurden durch die Herren Ruini della Rocca verwirklicht. Sie waren die Feudalherren von Rocca Suella seit Beginn des 13. Jahrhunderts; im Jahre 1336 änderte sich Ihr Landbesitz mit Zustimmung des Bischofs von Tortona. Sie erhielten Landstücke zwischen den Bächen Schizzola und Coppa und auf einem kleinen Hügel errichteten sie eine Siedlung, wo heute das charakteristische „Borgo di Torrazzetta“ liegt.
Im 17. Jahrhundert wurde dieser Ort von dem Adligen Giacomo Cattaneo aus Mailand erworben und 1636 übernahm Giovanni Battista Paleari, die Liegenschaft von Cattaneo. Die Paleari gehörten einer anderen Mailänder Adelsfamilie an, die schon das feudalistische „Torrazza Coste“ in der Nähe besaßen und dort wohnhaft. Waren Ihnen ist ein erster Umbau von „Torrazzetta“ zu verdanken und eine beträchtliche Vermehrung der Bevölkerung an diesem Ort. Als 1814 Graf Luigi Paleari ohne Erben starb, wurden die Fürsten Centurione Scotto die Besitzer des reichen Landgutes geworden; sie stammten aus einer ligurischen Adelsfamilie. Stefano Scotto baute dann ein großartiges Gebäude und einen guten Teil der Bauernhäuser, aus denen heute „Torrazzetta“ besteht. Diese Bauten waren schon damals für eine blühende und tüchtige Landgemeinde sehr von Bedeutung.
Der Besitz von Torrazzetta erreichte seine größte Ausdehnung in den Händen des Marquis Ademaro Serra, der ihn 1894 erwarb und das Gut „Torre Bianchina“ anfügte, wo er das Landhaus erbauen ließ. Nach dem II. Weltkrieg, der die sozial-wirtschaftlichen Bedienungen von ganz Europa änderte, konnte ein Betrieb nicht mehr bestehen. Der Besitz wurde geteilt und von Landwirten erworben, die ihre eigenen Länderreien bebauten. Der bedeutendsten Teil der landwirtschaftlichen Flächen von „Torrazzetta“ (29 Hektar) wurde 1934 von der Familie Fiori gekauft. Sie waren schon immer Landwirt gewesen. Unter der Leitung von Chevalier Carlo, Vater des gegenwärtigen Besitzers, Ing. Franco, wurde hauptsächlich der Getreideanbau verringert und die Bebauungsflächen für den Obstanbau und vor allen zu Weinbergen erweitert. Damals begann die Umstrukturierung zu einem großen Weinkeller, wo man die ganze Traubenlese des Betriebes bis zum Endprodukt verarbeiten konnte. Aber 1984 kam es in „Torrazzetta“ wieder zu einer anderen radikalen Umstellung. Die Änderungen dieser Zeit hatten mit den Jahren auch die Landwirtschaft getroffen. Die Intuition des Ing. Franco und seiner Frau Gianna in Bezug auf den Nutzen und die Verteidigung der Ländereien und der Umwelt, den Schutz der Gesundheit der Verbraucher und, was die Produktions- und Konservierungstechnik der Lebensmitteln angeht, hat den landwirtschaftlichen Handbetrieb „Torrazzetta“ geleitet, Bioprodukte zu produzieren.
Die Strukturen des Bauerngutes sind erhalten geblieben, sie wurden im Laufe der Jahre verändert und erweitert, um eine immer größere Zahl von Gäste aufzunehmen. Es wurden verschiedene Restaurationssäle geschaffen: Räume für Arbeitsversammlungen und Treffen und einer immer größer werdende Zahl von Zimmern.